Service-Himmel Iltisstraße

Das neue Studenten-Service-Center in der Iltisstraße 4 soll die zentrale Anlaufstelle für Studierende werden. Cecilia Fernandez erklärt, wieso wir genau dieses Informationszentrum verdienen.


Montagskommentar (neu)Das Schild an der Glastür ist leicht zu übersehen. „Geschlossen“ steht da in Fettschrift auf einem unauffälligen DIN-A4-Zettel. Hier, im alten Sitz des Info-Services der Freien Universität herrscht jetzt Stille. Noch im letzten Herbst hingegen drängten sich zu Semesterbeginn Studierende in den Gängen, warteten auf Treppenstufen sitzend Termine ab.

Der Trubel hat sich jedoch nicht weit entfernt. Einmal die Straße überquert und schon gelangen Studierende jetzt zur Hausnummer 4. Hier steht seit dem 1. September das neue Studierenden-Service-Center der Universität. Hier, zwischen schwarz-roten Ledermöbeln und großzügigen Fenstern, füllen Studierende Formulare aus, hinterlegen sie Kontaktdaten, suchen nach Antworten.

Zentralisierung als Ziel

Das Studierenden-Service-Center (SSC) verfolgt vor allem ein Ziel: Das Beratungsangebot der FU soll hier in einem Gebäude gebündelt werden. Hier sollen künftig nicht nur Fragen rund ums Studium – von „Auslandsaufenthalt“ bis „Zulassung“ – geklärt werden. Die meisten studentischen Anliegen sollen auch direkt am Infoschalter bearbeitet werden. Nur in Ausnahmefällen sollen Studierende zusätzlich Fachberater aufsuchen müssen.

Ein schlankeres und unmittelbares System also, bei dem nur ein Besuch zur Klärung einer Frage ausreichen soll. Zudem sind Wartenummern und Terminvergaben dazu gedacht, die Wartezeiten zu minimieren. So soll dem Gang zum Info-Service wohl der unangenehme Beigeschmack des Behördengangs genommen werden.

Das wiederum könnte dafür sorgen, dass dem umfassenden Beratungsangebot der FU endlich mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Das Angebot an sich stellt die Universität seit Jahren bereit – bisher waren die zahlreichen Anlaufstellen allerdings über den Campus verstreut. Für Studierende bedeutete das: Bevor sie Rat einholen konnten, mussten sie klären, welches der Büros für ihr spezifisches Anliegen zuständig sei, den Standort ermitteln, eventuell die Informationen des einen Beraters um die eines zweiten ergänzen. Durch das SSC sollen solch umständliche Informationswege nun endgültig der Vergangenheit angehören.

Ein längst überfälliger Ansatz

Ein Ansatz, der schon längst überfällig ist. Denn Studierende haben guten, effektiven Service verdient und dürfen, müssen ihn von ihrer Universität auch erwarten. Ein Beratungsangebot, das von seiner Zielgruppe nicht wahrgenommen wird, ist nämlich ebenso rausgeworfenes Geld wie Informationsbroschüren, die in unbetretenen Büros lagern. Eine Frage zu stellen sollte nie ein langwieriger, mehrstufiger Prozess sein und die Bearbeitung eines bürokratischen Anliegens sollte nicht etliche Behördengänge nach sich ziehen.

Noch ist das Studierenden-Service-Center jung und nach Aussage der Leiter in der Testphase. Im kommenden Jahr erwarten sie, dass bis zu 100.000 Studierende den Infoschalter aufsuchen. Eventuelle Defizite – ein Mangel an Mitarbeitern etwa – werden sich wohl erst dann zeigen. Doch mit der neuen Einrichtung erteilt die FU jetzt schon altmodischen Bürokratiealbträumen eine Absage und tut stattdessen einen Schritt Richtung Kundenfreundlichkeit.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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