Kuratorium kürt Kanzlerin

Erstmals in ihrer Geschichte erhält die FU eine Kanzlerin. Andrea Bör wurde am Donnerstag vom Kuratorium in das Amt erhoben. Zuvor ging es um den Arbeitskampf am Botanischen Garten. Von Elisa Dittmeier und Hanna Sellheim

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Andrea Bör stellt sich dem Kuratorium vor. Foto: Hanna Sellheim

Nachdem im vergangenen Jahr Peter Lange nach 15-Jähriger Amtszeit seinen Posten als Kanzler der FU gegen den Ruhestand eintauschte, wurde nun am Donnerstag durch die Wahl des Kuratoriums das Amt mit Andrea Bör neu besetzt. Das Kuratorium wählte sie mit einer Mehrheit von acht Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung. Gegenkandidaten gab es – wie üblich bei einer Kanzlerwahl – nicht. In einem nicht öffentlichen Teil der Sitzung begründete Präsident Peter-André Alt seinen Vorschlag der Kandidatin. Die Wahl war erst einen Tag zuvor durch die FU angekündigt worden.

Erste Frau an der Uni-Spitze

Die Ingenieurin der Elektro-und Informationstechnik bekleidete bereits andere wichtige Ämter an deutschen Hochschulen. So war die 45-jährige von 2008 bis 2011 nach ihrer Promotion an der Technischen Universität München als Chief Information Officer an der Universität des Saarlandes tätig. Zuletzt war sie außerdem fünf Jahre Kanzlerin der Universität Passau. Dort musste sie sich unter anderem gegen Protest der Studierenden durchsetzen, als die Universität plante, die Stellen von 13 wissenschaftlichen Mitarbeitern zu streichen.

Bör ist die erste weibliche Kanzlerin der FU. Nach der Wahl sagte sie, sie freue sich darauf, ihre neue Uni kennzulernen. „Besonders wichtig sind mir ein gutes Miteinander und Zusammenwirken zwischen allen Personen an der Uni“, sagte die Diplom-Ingeneurin. Als Kanzlerin sei es ihre Aufgabe „dafür den Rahmen zu schaffen.“ An der Arbeit an der Freien Universität reizten sie vor allem die hohe Anzahl an Studierenden, die Gesamtheit der Fächerkultur und der Standort in der Hauptstadt. Das Amt des Kanzlers ist dem des Präsidenten der Universität direkt untergeordnet und bildet mit vier Vizepräsidenten das Präsidium der FU. Von nun an wird Bör die operative Geschäftsführung der Universitätsverwaltung übernehmen und für den Haushalt verantwortlich sein.

Streit um den Botanischen Garten und Uni-Assist geht weiter

Auch die Tarifverhandlungen im Botanischen Garten wurden in der Sitzung erneut thematisiert. Asta-Vertreter Philipp Bahrt beantragte das Rederecht für die im Saal anwesenden Mitarbeiter des Botanischen Gartens. Der Antrag wurde vom Kuratorium jedoch abgewiesen. Studierendenvertreter Lucas Feicht stellte des Weiteren einen Antrag, den das Kuratorium mit Änderungen durch den Vorsitzenden Jürgen Zöllner annahm. Es heißt darin, dass sich das Kuratorium darum bemühen wolle, weitere Stellenstreichungen durch betriebsbedingte Kündigungen und Fremdvergabe von Arbeitsplätzen zu verhindern. Außerdem solle das Mitspracherecht der Angestellten des Botanischen Gartens stärker geachtet werden.

Staatssekretär für Wissenschaft Steffen Krach gab im Anschluss an die Diskussion zu Protokoll, dass er die Absicht des Senats zusichere, die Mehrbelastung ab 2018 abzubilden. Er könne dazu aber noch keine konkreten Aussagen tätigen, sondern sich lediglich bemühen.

Zudem wurde die wachsende Kritik am Online-Bewerbungsportal Uni-Assist angesprochen. Vize-Präsident für Forschung und Lehre Klaus Hoffmann-Holland betonte, dass sich die FU bemühe, den Bewerbungsprozess fortan transparenter, effektiver und kostengünstiger zu und verwies auf die Änderungsanträge, die er am Vortag im Akademischen Senat vorgestellt hatte.

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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